TEVAUHA
Akademischer Bildhauer
Oktober 2016 Kunst am Kamin
Mai 2017 Offenes Atelier
ZUM WERK:
Die skulpturalen Arbeiten von TEVAUHA unterscheiden sich in zwei Hinsichten: zum einen bilden sie eine figürlich, oft am menschlichen Körper, orientierte Abstraktion: gehalten im zeichnerischen Stil, geformt durch lineares, dem Duktus angepasstes Stabmaterial, geformt in Silhouetten, wechselnd in Negativ-Positiv-Ausführung.
Zum anderen sind die Skulpturen reellem Gebrauchsgut nachempfunden: sie bilden architektonische Umschreibungen und Elemente, formen Gegenstände, die uns im täglichen Leben immer wieder in ihrer „natürlichen“ Form begegnen.
Hier zeigt sich der Ansatz von TEVAUHA, der über das pure Ab- und Nachbilden der Vorgabe hinausgeht: die Skulpturen kommunizieren mit dem Betrachter nicht einfach durch eine ausgewogene natürliche Proportionierung und ihr Maß des „Bekanntseins“.
Ihr Ausdruck ist bestimmt durch die bewusst gesetzte und einbezogene Fehlbildung, Überdimensionierung und Umkehrung ihrer eigentlichen Funktion als brauchbares Ding; behalten aber ihren, uns durch die Form gegebenen Charakter bei, sind aber scheinbar zu nichts von Nutzen, widersprechen unserem Empfinden von Brauchbarkeit, konterkarieren dadurch unsere Seh- und Handlungsweise.
TEVAUHAs Skulpturen nehmen Bezug auf Geschichte, so im Beispiel des Exulanten-Denkmals in Kammerstein, dessen Bedeutung sich dem Betrachter erst aus einer vorbestimmten Standposition erschließt; sie erzählen Geschichten, lassen die Grenzen der menschlichen Rationalität erkennen, wie die zu vertikalen Kurven aufgebogenen Gleise von „Aufstand der Schienen“ am …, geben aber auch Spielraum für die Vorstellungskraft des Rezipienten.
Die Arbeit von TEVAUHA gewinnt urbanen Charakter indem er sich auf den Platz, den Ort im bewohnten, von differenzierter Architektur bestimmten Areal einstellt. Er optimiert das Verhältnis zwischen dem Gebauten, dem Gegebenen, dem historischen Hintergrund und der eigenen Kunst. TEVAUHA hat zahlreiche Projekte im urbanen Raum realisiert.
Im „Holz“ aufgewachsen, hat er sich durch die Ausbildung zum Steinmetz und durch das Studium der Bildhauerei bei Prof. Eduardo Paolozzi an der Akademie der Bildenden Künste in München Voraussetzungen geschaffen, Projektarbeiten mit einer hohen Kenntnis der Technik und einer erprobten Professionalität ausführen zu können, wobei das Material Metall – in all seinen Variationen – immer im Vordergrund stehen wird.
09173-345