Bernd Gloßner
Holzliebhaber
„Ich bin ein Hundsdorfer. Hier bin ich geboren. Hier will ich sein, arbeiten, fühlen, leben!“
Als Landwirtssohn bin ich mit dem Lauf der Natur groß geworden. Da gehörten noch viele Dinge zum sogenannten Bauern-Handwerk, angefangen vom Hausschuhemachen, Besenbinden, Stile für Werkzeuge schnitzen, Handschuhe doppeln… Du lernst dir zu helfen und mit deinen Händen etwas anzufangen.
Für die Kunst war in meiner Familie leider kann Platz. Solche Flausen, wie ich sie hatte, hatten keinen Sinn, und waren deshalb wertlos. Genaugenommen war ich in meiner Kindheit hauptberuflich Landwirt und zwangsweise Schüler.
Anfang meiner Zwanziger, wollte die Kreativität aus mir heraus, ich wollte mit Händen, Kopf und Füßen etwas machen. Es sollte aber noch eine ganze Weile dauern, bis ich mich intensiver mit der zwecklosen Holzarbeit beschäftigen würde.
Und da war immer unser Wald, den ich gepflegt und umgebaut habe, und den ich in allen meinen Phasen sehr unterschiedlich erlebt habe. Mit dem extrem heißen Sommer 2003 hatte ein Schädlingsbefall meinen Wald schwer zugesetzt, und ich dachte, ich hätte die Verbindung zu ihm verloren. Aber er war noch da, und ich begann meinen Hof und meine Wohnstatt zu gestalten.
Das war das Jahr, in dem ich die Landwirtschaft an den Nagel gehängt habe. Und egal, was das Schicksal noch für Lernaufgaben für mich parat hatte, ich machte weiter und gestaltete Tische und Bänke für den Garten.
Ich habe den ganzen alten Ballast abgeworfen und mich auf das Wesentliche besonnen: einfach zu leben. Und so wollte ich, dass meine Arbeit Leben ausstrahlt. In seiner schönen, fehlerhaften Unvollkommenheit. Für mich zählt zu leben, in dem, was wir fähig sind zu tun, und nicht in dem, was wir besitzen.
Mit meiner Arbeit möchte ich mit Menschen in Kontakt treten. Da geht es um Gefühl, um den Fluss der Dinge und das Teilen von Freude. Das bedeutet für mich, immer offener zu werden, für andere und für mich selbst.
Ich bin dankbar, dass das Holz so geduldig ist.