Margit Memminger
Malerin
Margit Memminger experimentiert in ihrer Kunst mit unterschiedlichsten Medien, wie Fotografie, Musik, Video, Malerei, Zeichnungen etc. Dabei nimmt die Malerei den größten Part ein. Im hermeneutischen Schaffensprozess versucht sie sich keinen Regeln zu unterwerfen. Sie verwendet verschiedene Materialien, mischt ihre Farben selbst an, schüttet diese auf die Leinwand, kratzt und zeichnet hinein, zerstört Schichten, oder übermalt am Ende wieder alles. Monochrome Flächen werden so durch gestenhafte Linien aufgebrochen. Dahinter scheinen sich bruchstückhafte Schichten unzähliger Wirklichkeiten zu verbergen, welche unser Bezugssystem zu nennbaren Gegenständen auflösen und uns in stille, fremdartige Universen eintauchen lassen.
Furio Torracchi (Galerie artespace) über Margit Memminger
Es kommt oft vor, dass wir beim Besuch von Museen oder Galerien vor einem Kunstwerk stehen bleiben und uns davon angezogen fühlen. Normalerweise ist diese Anziehungskraft sehr persönlich und weckt Gefühle und Emotionen in uns. Als wir Margits Studio besuchten, um uns ihre Arbeiten anzuschauen, waren wir alle gleich davon angezogen und fasziniert. Mich persönlich versetzen Margits Arbeiten in meine Kindheit zurück und erinnern mich daran, als ich anfing, mit Stiften, Bleistiften und Kreide zu spielen und in Notizbücher zu kritzeln. Durch diese Kritzeleien entdeckte ich Farben, Zeichen und Figuren, die durch spontane und unerwartete Bewegungen entstanden. Also erste Kreationen, die im Unbewussten eines Kindes entstehen.
Margit hat sich meiner Meinung nach in ihren Arbeiten diesen Wunsch bewahrt, neue Dinge zu entdecken, so wie es ein Kind tut. Ihre Arbeiten sind nicht aggressiv (die Schnitte, die Unebenheiten und die kleinen Risse lassen einen dies vermuten. Ihre Arbeiten sind stattdessen zart und poetisch, je mehr man sie betrachtet, desto mehr fühlen wir uns angezogen, diese zu entdecken. Margit nennt diese verschiedenen Farbschichten, die dann zerkratzt werden, um die zugrunde liegenden und unerwarteten Farben wieder an die Oberfläche zu bringen, »Entdeckungen verschiedener Universen«.