FormART Oschmannpreis 2020 in der Galerie Handwerk München

Nadine Elda Rosani wurde mit ihren Arbeiten 'Think-Bank' und 'Kartoffelhocker' nominiert. Die Vernissage fand unter strengen Corona-Auflagen statt.

Ein wenig war es wie bei Schulprüfungen in der Turnhalle, und die Veranstalterinnen gaben ihr bestes, die ungewohnte Situation zu überspielen. Schließlich waren alle froh, dass der Kulturbetrieb im ersten Corona-Herbst und mitten in der Großstadt doch stattfinden konnte.
Die zweite Bürgermeisterin von München, Katrin Habenschaden, fand engagierte Worte für die GEDOK in ihrer Rede als Schirmherrin der Ausstellung und freute sich über die wachsende Begeisterung von Frauen für das Handwerk. Die Ausstellung FormART und der in diesem Kontext verliehene Elke und Klaus Oschmannpreis sind eine der wenigen Auszeichnungen, die rein der Angewandten Kunst gewidmet sind. Die Grenzen zur freien Kunst verschwimmen zwar immer mehr, aber im Mittelpunkt steht grundsätzlich immer noch das handwerkliche Können.

Nadine’s Arbeiten waren von den Kuratorinnen prominent am Schaufenster der Galerie Handwerk platziert worden, denn die Arbeiten fielen aufgrund ihrer Größe ein wenig aus dem Rahmen gegenüber den feinen Arbeiten aus Keramik, Papier oder Metall, die sich harmonisch aneinanderfügten (die Think-Bank misst knapp 1,80 Meter massive Eiche Vollholz). Umso mehr verdient die Gestaltung der Ausstellung Lob, denn die unterschiedlichen Einreichungen zu einer Ausstellung gelungen zusammenzuführen ist nicht immer eine leichte Aufgabe.

Tatsächlich gibt es immer noch Bemerkungen zu der Größe von Nadine’s Arbeiten (ob im skulpturalen wie im angewandten Bereich). ‚Ungewöhnlich‘ sei es für eine Frau… nehmen wir es also einfach als Kompliment, dass die Arbeiten keinen Aufschluss über Geschlecht, Gewicht und Schuhgröße geben, sondern einfach nur für sich selbst stehen. Die geneigten Besucher können dann rein über Form und Machart befinden.