Weißenburger Kunstpreis – Sonderpreis Nahrung 2020
Hier passten die Skulptur-Installation 'Prêt-à-manger' von Nadine Elda Rosani und der ausgelobte Sonderpreis der Bürgerstiftung Altmühlfranken einfach zusammen wie die Faust aufs Auge. Angelehnt an das 'Prêt-à-porter' der Modebranche stellt Nadine’s Arbeit 'bereit zum Essen‘ die permanente Optimierung der Wertschöpfungskette infrage, allerdings ohne den mahnenden Zeigefinger.
Die meisten Betrachter mussten bisher eher schmunzeln, wenn sie die Tierbeine schön verzehrfertig gewachsen bereitstehen sahen. Inmitten von Presssack, Schinken und Salami war auch ein Menschenbein mit Clownswurst zu finden, versteht sich.
Der Kunsthistoriker Dr. Harald Tesan würdigte in seiner Laudatio Nadines Werk als kritischen Beitrag zu „existenziellen Fragen des Menschseins und dem Umgang mit anderen Lebewesen“. Für ihn ist die Kritik markant und findet „dass sich inmitten der tierischen Metzgertheke auch der formschöne Schenkel eines Menschen fand, verderbe nicht nur den Appetit, sondern gehe absichtsvoll an die Grenzen des guten Geschmacks.“
Der Kulturhof findet, Clownswurst auch.